Lukas 1:1-2:40
11-4 Hochverehrter Theophilus! Nachdem jetzt schon viele Personen sich darin versucht haben, einen Bericht zusammenzustellen von den Dingen, die sich in unserer Mitte ereignet haben – ° und das aufgrund der Aussagen derjenigen, die selbst Augenzeugen waren und sich dann der Aufgabe gewidmet haben, diese Botschaft weiterzugeben –, ° habe auch ich es für gut erachtet, es für dich der Reihe nach aufzuschreiben, nachdem ich alles ganz genau von seinem Anfang an untersucht habe, ° damit du die Zuverlässigkeit der Berichte und Aussagen erkennst, in denen du unterrichtet worden bist.
5-7 ° Diese Dinge ereigneten sich in der Zeit, als Herodes König über Judäa war. Damals lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Unterabteilung Abija gehörte. Seine Frau hieß Elisabeth. Sie stammte direkt vom obersten Priester Aaron ab. ° Beide lebten sie gerecht vor Gott und folgten allen Gesetzen und Anweisungen Gottes des Herrn, ohne davon abzuweichen. ° Doch sie hatten kein eigenes Kind, weil Elisabeth keine Kinder bekommen konnte. Außerdem waren sie beide schon im fortgeschrittenen Alter.
8-10 ° Da geschah Folgendes: Zacharias war gerade dabei, seine Aufgabe als Priester vor Gott zu verrichten, weil seine Abteilung zu dieser Zeit an der Reihe war. ° Bei der gewohnheitsmäßigen Auslosung der verschiedenen Priesterdienste war ihm die Aufgabe zugefallen, das Weihrauchopfer darzubringen. Und so ging er in den Tempel Gottes des Herrn hinein. Das war zu dem Zeitpunkt, wo das Weihrauchopfer dargebracht wurde. ° Zu dieser Zeit stand die ganze Menschenmenge betend draußen vor dem Gebäude.
1/12 ° Da erschien ihm plötzlich ein Engel, der von Gott dem Herrn kam. Er stand rechts vom Rauchopferaltar. ° Als Zacharias ihn erblickte, erschrak er und wurde von großer Furcht erfasst.
13-17 ° Der Gottesbote sagte zu ihm:
18 ° Da brachte Zacharias gegenüber dem Gottesboten diesen Einwand vor:
19/20 ° Der Gottesbote antwortete ihm:
21 ° Die Leute warteten draußen und wunderten sich darüber, warum Zacharias so lange im Tempel blieb.
22 ° Als er schließlich herauskam, war er nicht in der Lage, zu ihnen zu sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gesehen hatte. Er verständigte sich mit ihnen durch Handzeichen, weil er weiterhin stumm blieb.
23-25 ° Als dann die Zeit seines Tempeldienstes beendet war, kehrte er wieder in sein Haus zurück. ° Bald darauf wurde seine Frau Elisabeth schwanger. Fünf Monate lang zeigte sie sich nicht in der Öffentlichkeit. Sie sagte:
26/27 ° Als sie im sechsten Monat schwanger war, wurde Gabriel, der Himmelsbote, von Gott ausgesandt, diesmal in eine Ortschaft in Galiläa namens Nazareth. ° Er kam zu einer jungen, unverheirateten Frau. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, einem Nachfahren von König David. Diese junge Frau hieß Maria.
28/29 ° Gabriel trat zu ihr in das Haus ein und sagte:
° Maria erschrak über diese Aussage und überlegte, was dieser außergewöhnliche Gruß bedeuten sollte.
30-33 ° Da sagte der Gottesbote zu ihr:
34-38 ° Da sagte Maria zu dem Gottesboten:
° Der Gottesbote antwortete ihr:
° Maria antwortete:
Danach verließ der Gottesbote sie wieder.
39/40 ° Maria machte sich in diesen Tagen auf und reiste so schnell wie möglich ins Bergland in einen Ort im Gebiet des Stammes Juda. ° Sie trat in das Haus von Zacharias ein und grüßte Elisabeth.
41/42 ° Als Elisabeth diesen Gruß von Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Bauch. Da wurde Elisabeth vom heiligen Gottesgeist erfüllt. ° Mit lauter Stimme rief sie aus:
Das Loblied der Maria
46 ° Da sagte Maria:
56-58 ° Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabeth und kehrte dann nach Hause zurück. ° Danach kam für Elisabeth die Zeit der Geburt und sie brachte ihren Sohn zur Welt. ° Die Menschen in ihrer Umgebung und ihre Nachbarn hörten davon. Da lobten sie Gott, weil er ihr so deutlich seine Freundlichkeit und bedingungslose Gnade geschenkt hatte.
59-66 ° Am achten Tag nach der Geburt kamen sie alle zum Beschneidungsfest des Kindes zusammen. Dabei wollten sie ihm den Namen Zacharias geben, weil sein Vater auch diesen Namen trug. ° Da unterbrach seine Mutter:
° Sie erwiderten:
° Sie fragten seinen Vater in Zeichensprache, wie er ihn nennen wollte. ° Der verlangte nach einer Schreibtafel und schrieb dann darauf: »Sein Name ist Johannes!« Da staunten alle sehr. ° Mit einem Mal öffnete sich sein Mund wieder, seine Zunge löste sich und er begann, Gott zu loben. ° Alle ihre Nachbarn wurden von Ehrfurcht erfasst und überall im Bergland von Judäa erzählten die Leute von all diesen Ereignissen. ° Und alle, die das hörten, wunderten sich darüber und fragten sich:
Und es war wirklich so: Die gute Hand Gottes begleitete den Jungen.
67 ° Da wurde sein Vater Zacharias vom heiligen Gottesgeist erfüllt. Unter dessen Eingebung sprach er prophetische Worte:
80 ° Das Kind wuchs heran und wurde stark durch Gottes Geist. Später hielt Johannes sich in den einsamen Wüstengegenden auf bis zu dem Tag, an dem er öffentlich vor dem ganzen Volk Israel auftrat.
21-2 Damals geschah Folgendes: Der römische Kaiser Augustus erließ ein Gesetz, nach dem sein ganzes Weltreich statistisch erfasst werden sollte. ° Diese erste Erhebung aller Daten fand statt, als Quirinius als Gouverneur die Provinz Syrien verwaltete.
3/4 ° Alle Menschen machten sich auf den Weg, um ihre Namen erfassen zu lassen, und zwar jeder in seinem Heimatort. ° So zog auch Josef los, aus Galiläa, aus dem Ort Nazareth, hinauf in die Provinz Judäa, nach Bethlehem, der Heimatstadt von König David. Denn er war ein direkter Nachfahre von David und hatte dort noch Heimatrecht.
5-7 ° Deshalb wollte er sich dort registrieren lassen, zusammen mit seiner Verlobten Maria, die inzwischen schwanger war. ° Während sie sich dort aufhielten, rückte der Geburtstermin immer näher ° und Maria brachte einen Sohn zur Welt, ihr erstes Kind. Sie wickelte ihn fest ein und legte ihn zum Schlafen in einen Futtertrog, denn sie hatten im Gasthaus keinen anderen geeigneten Platz finden können.
8/9 ° Einige Hirten befanden sich in der Gegend. Sie verbrachten die Nacht draußen auf dem freien Feld, weil sie ihre Herden bewachen mussten. ° Da stand plötzlich ein Engel, ein Bote von Gott, vor ihnen. Der Lichtglanz der Herrlichkeit Gottes machte alles um sie herum ganz hell und sie wurden von großer Furcht ergriffen.
10-12 ° Doch der Gottesbote sagte zu ihnen:
13 ° Plötzlich war da bei dem Gottesboten eine riesig große Armee des Himmels. Sie sangen Loblieder auf Gott und riefen:
15 ° Als dann die Engel wieder in den Himmel zurückkehrten, sagten die Hirten zueinander:
16/17 ° Sie liefen so schnell wie möglich dorthin und fanden alle vor: Maria und Josef und das Baby, das im Futtertrog lag. ° Sie sahen sie und erkannten sie aufgrund dessen, was ihnen über das kleine Kind berichtet worden war.
18/19 ° Alle, die von diesen Ereignissen hörten, staunten über das, was die Hirten ihnen erzählten. ° Und Maria nahm alles in sich auf und bewegte das, was sie gehört und erfahren hatte, in ihrem Herzen.
20 ° Die Hirten kehrten wieder zurück auf das Feld. Dabei gaben sie Gott alle Ehre, sie lobten ihn wegen allem, was sie gehört und gesehen hatten. Denn es war alles genauso gewesen, wie es ihnen der Gottesbote angekündigt hatte.
21 ° Als der achte Tag nach der Geburt angebrochen war, führten sie an dem Kind die Beschneidung durch. Dabei bekam er den Namen Jesus. Das war der Name, den der Engel genannt hatte, bevor er überhaupt im Mutterleib empfangen worden war.
22/23 ° Als dann die Zeit für ihre rituelle Reinigung gekommen war, brachten sie das Kind hinauf in die Stadt Jerusalem. Sie wollten ihn vor Gott präsentieren, so wie es im Gesetzbuch von Mose vorgeschrieben ist. ° Denn dort, im Buch des Gottesgesetzes, steht geschrieben: »Jedes männliche Kind, das als erstes von seiner Mutter geboren ist, soll als gottgeweiht gelten!«
24 ° Und sie wollten auch das Opfer darbringen, denn darüber wird im Buch des Gottesgesetzes gesagt: »Es sollen entweder zwei ausgewachsene Turteltauben oder auch einfach zwei kleine Tauben sein.«
25-27 ° Da ereignete sich Folgendes: In Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Er war durch und durch gerecht und bei allen Leuten hoch angesehen. Er lebte in der Erwartung, dass Gott endlich den senden würde, der dem Volk Israel Hilfe und Trost bringt. Ja, der heilige Gottesgeist ruhte spürbar auf Simeon. ° Dieser heilige Gottesgeist hatte ihm unmissverständlich mitgeteilt, dass er nicht sterben würde, bevor er nicht mit eigenen Augen den von Gott gesandten Messias sehen würde. ° Der Geist Gottes leitete nun Simeon zum Tempelgelände, gerade, als das Kind Jesus von seinen Eltern herbeigetragen wurde. Sie wollten das mit ihm tun, was im Buch Gottes vorgeschrieben war.
28 ° Da nahm Simeon Jesus in die Arme und fing an, Gott zu loben:
33/34 ° Der Vater und die Mutter von Jesus waren voller Verwunderung über das, was Simeon über ihn sagte. ° Da ergriff Simeon noch einmal das Wort und sprach Segensworte über ihnen. Zu Maria, der Mutter von Jesus, sagte er:
36 ° Dort im Tempel hielt sich auch noch die Prophetin Hanna auf. Sie war die Tochter von Phanuël und gehörte zum Stamm Asser. Hanna war schon in einem sehr fortgeschrittenen Alter. Mit ihrem Mann hatte sie nach ihrer Hochzeit sieben Jahre zusammengelebt.
37/38 ° Dann wurde sie zur Witwe, war inzwischen vierundachtzig Jahre alt und hielt sich ununterbrochen im Tempelbereich auf. Tag und Nacht hielt sie Gottesdienst mit Fasten und Beten. ° Auch sie kam zu diesem Zeitpunkt zu ihnen und begann, Gott laut zu loben. Danach erzählte sie all denen von Jesus, die genauso wie sie auf die große Hilfe warteten, die Gott der Stadt Jerusalem senden würde.
39/40 ° Als sie alles erfüllt hatten, was ihnen nach dem Gottesgesetz geboten war, reisten Josef und Maria zurück in die Provinz Galiläa, in ihre Stadt Nazareth. ° Der kleine Junge aber wuchs heran und wurde immer stärker. Er war erfüllt von Weisheit und erlebte immer wieder Gottes freundliche Zuwendung.
Vergleich, Gegensatz und Wiederholung